Lasche Erziehung: Nährboden für Gewalt bei Minderjährigen?

Ein erschreckendes Phänomen hat in der letzten Zeit verstärkt zugenommen. Schüler, die mit Schusswaffen LehrerInnen oder MitschülerInnen bedrohen. KlassenkameradInnen werden spitalreif geprügelt. Es wird gemobbt, was das Zeug hält, soweit, bis Minderjährige Suizidgedanken hegen. Die schockierenden Vorfälle werfen eine wichtige Frage auf: Ist die Erziehung zu lasch geworden?

Die Erziehung hat unbestritten einen entscheidenden Einfluss auf das Verhalten und die Entwicklung junger Menschen. Eltern und Erziehungsberechtigte tragen die Verantwortung, ihre Kinder zu respektvollen und verantwortungsbewussten Menschen der Gesellschaft zu erziehen. In vielen Fällen scheint diese Verantwortung vernachlässigt zu werden.

Selbstverständlich ist Erziehung nicht mit Schlägen und unverhältnismässigen Strafen gleichzusetzen. Die moderne Erziehung ist aber geprägt von einem Übermass an Toleranz und Nachsicht. Es werden keine Grenzen mehr gesetzt. Fehlverhalten ziehen keine Konsequenzen nach sich, zu gross ist die Angst, das Selbstwertgefühl der Kinder zu beeinträchtigen. Mit wattierten Samthandschuhen erklären Eltern ihren Sprösslingen stundenlang eine Situation, anstatt einfach Mal ein klares «NEIN» auszusprechen. Nicht zu unterschätzen ist auch die digitale Welt. Um im Restaurant Ruhe zu haben, drückt man den Kleinsten schon das Smartphone mit irgendwelchen Trickfilmchen in die Händchen. Grössere Kinder schauen sich bereits Gewaltszenen an, dies, obwohl die Altersgrenze viel höher ist als das konsumierende Kind. In vielen der Darstellungen bist du der King, wenn du andere über den Haufen schiesst usw. Gewalt wird definitiv verherrlicht und das ist fatal. Auch beim Thema Social Media gilt es, stets wachsam und im Austausch mit dem eigenen Kind zu sein. Mobbing, Diskriminierung unter Kindern ist ja weit verbreitet. Inzwischen haben Psychologen alle Hände voll zu tun mit den Opfern, die auf Social Media auf gemeinste Art und Weise angegriffen werden. Das kann es doch nicht sein!

Die Rolle der Erziehung ist nicht zu unterschätzen und es soll hier betont werden, dass nicht alle Gewalttaten unter Kindern und Jugendlichen das Ergebnis einer laschen Erziehung sind. Es gibt natürlich viele komplexe Faktoren, die auch zu Tragödien führen können.

Es ist auch meines Erachtens nicht in Ordnung, den Lehrerinnen und Lehrern die Erziehung der Kinder zu überlassen. Die Erziehung muss zuhause und somit weit vor der Einschulung beginnen.

In Deutschland wurden kürzlich innerhalb von zwei Tagen Tötungsdelikte an Schulen vermeldet. Im September 2023 wurde in Bayern auf dem Schulgelände ein 14-jähriger von einem ebenfalls 14-jährigem erschossen. In Offenburg hat ein 15-jähriger Schüler am 9. November dieses Jahres auf einen Schulkameraden geschossen. Das Opfer ist im Spital verstorben. Wie kann es zu solchen katastrophalen Taten kommen? Sollten da nicht endlich sämtliche Alarmglocken in

den Köpfen der Erziehungsberechtigten schrillen? Ein Sozialpädagoge, der im Anschluss an die beiden Delikte interviewt wurde, meinte: «Wir Erwachsenen müssen genau analysieren……» Bla, bla, bla! Analysieren? Ich bin der Meinung, da gibt es nichts zu analysieren, vielmehr sollte der gesunde Menschenverstand eingeschaltet werden. Eine Erziehung, die auf rein auf «partnerschaftlich» und «bedürfnisorientiert» basiert, birgt Risiken in sich, die den Kindern keinen guten Weg in die Zukunft weist.